Auf der gestrigen Ortsbeiratssitzung – die dankenswerterweise ausnahmsweise in der alten Kirche stattfand – regte sich lautstarker einhelliger Protest darüber, dass die Stadtverwaltung erneut die Entwicklung der Golmer Mitte auf die lange Bank schieben will.
Im Zusammenhang mit der "Leitentscheidung" zum Ausbau des Campus Griebnitzsee für das Hasso-Plattner Institut und der Erschließung des Brauhausbergs für einen weiteren Uni-Campus macht die Verwaltung den Vorschlag, aus Kapazitätsgründen im Stadtplanungsbereich, den B-Plan 178 auf Priorität 2 herunterzustufen. Andere Verfahren werden explizit in der Prioritätenliste auf Platz 1 belassen.
Dagegen regte sich lautstarker Protest auf der Sitzung und der Ortsbeirat beschloss einstimmig einen Antrag an die Stadtverordnetenversammlung, die Entwicklung der Golmer Mitte weiterhin hochprioritär voranzutreiben. Es gehe nicht an, dass andere Einzelprojekte in Golm im Bauturbo realisiert werden sollen, die zentralen Bürger-Anliegen zur Schaffung der seit über einem Jahrzehnt geforderten notwendigen Infrastruktur in Golm jedoch vernachlässigt werden.
Golm mag vergleichsweise klein sein, aber seine wirtschaftliche und wissenschaftliche Bedeutung für die ganze Stadt werde immer wieder unterschätzt. Nur mit einer angemessenen Infrastruktur lässt sich der Wissenschafts- und Gewerbestandort Golm tatsächlich weiterentwickeln.
Der Ortsbeirat appelliert an die Stadtverordnetenversammlung, die die Leitentscheidung am kommenden Mittwoch verabschieden soll, den lange schon in vielen Bürgerbeteilungsverfahren geäusserten dringlichen Wunsch der Bürger Golms zu berücksichtigen.